Immer wieder ist in Weinbeschreibungen als Ausbauform „in Fässern aus amerikanischer oder französischer Eiche gelagert“ zu lesen. Dabei stellt sich automatisch die Frage, worin der Unterschied besteht und warum einmal amerikanisch und ein anderes Mal französische Eiche verwendet wird.
Ein Unterschied beruht auf den verwendeten Eichensorten: für die Fässer aus französischer Eiche wird das Eichenholz der Traubeneiche (Quercus petraea) aus den Wäldern des Limousin, Allier und Nièvre, Tronçois und den Vogesen verwendet. Die Barriques aus amerikanischem Holz bestehen aus dem Holz der Weiß-Eichen (Quercus alba) aus den Staaten Arkansas, Iowa, Minnesota, Missouri, Oregon, Pennsylvania und Wisconsin.
Das Holz der amerikanischen Eiche ist härter als das der französischen und kann leichter verarbeitet werden. Die Stämme der französischen Eiche müssen von Hand in Stammrichtung gespalten werden. Dieser Vorgang ist aufwändiger und die Ausbeute and verwertbarem Holz weitaus geringer. Das macht die Barriques unter anderem auch auf Grund des langsameren Wachstums der Trauben- oder Steineichen teurer. Ein Fass aus französischem Holz ist doppelt so teuer wie eines aus amerikanischem.
Warum verwendet man also nicht gleich amerikanische Eiche als Materiallieferant?
Die französische Eiche gilt weltweit als eine der besten für die Herstellung von Fässern. Ihre Aromastoffe, die das Holz an den Wein abgibt, sind weitaus feiner und aromatischer als die des amerikanischen Vertreters, vor allem in getoasteter Form. Französische Eiche wird zum Ausbau hochwertiger Rot-, aber auch Weißweine verwendet, während hingegen amerikanische Eiche eher für den Ausbau robusterer, gut strukturierter spanischer und südfranzösischer aber auch südafrikanischer und australischer Weine wie Syrah, Cabernet Sauvignon eingesetzt wird.